FAQ
Häufig gestellte Fragen
Seit wir unsere Initiative gestartet haben, haben wir viele konstruktive Gespräche mit Anrainer:innen, Parteien, Medien und Fans auf Facebook → geführt. Dabei sind einige Fragen immer wieder aufgetaucht, die wir hier beantworten möchten.
Behindert die Reduktion von zwei auf eine Fahrspur nicht den Verkehrsfluss?
Nicht wesentlich stärker, als das bereits jetzt der Fall ist. Der Verkehr wird Richtung Wien im Bereich Stadtgrenze bereits von zwei auf eine Spur zusammengeführt und durch die bestehenden Ampeln und die Zusammenführung der Spuren wird der Verkehrsfluss schon jetzt unterbrochen. In Richtung Purkersdorf ist die B1 auf Wiener Seite ebenfalls bereits einspurig. Das wäre somit nur eine Verlängerung der bestehenden einspurigen Strecke.
Des Weiteren sind sowohl die B44 als auch die B1 vor dem Bereich der Feuerwehr einspurig und durch mehrere Ampeln geregelt. Der Verkehrsfluss wird somit hier bereits zerteilt.
Eine einspurig Führung wäre somit nur ein früheres Vereinzeln des Verkehrs - anstatt bei der Stadtgrenze bereits bei der Feuerwehr. Ohne das oftmals riskante Überholen und Spurwechseln würde es zu mehr Ruhe und in Folge Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen kommen.
Im Zuge der Umbauten wäre auch die Errichtung eines Kreisverkehr bei der Gabelung der B1 mit der B44 sinnvoll, um den Verkehrsfluss hier zu erleichtern und Radfahrer:innen und Autofahrer:innen ein besseres Miteinander zu ermöglichen.
Wieso brauchen wir einen Radweg an der B1, wo es doch ohnehin einen an der Wienzeile entlang des Flusses gibt?
Auch wenn das eine naheliegende Lösung wäre, gibt es hier mehrere Probleme:
Bei diesem Weg handelt es sich um einen gemischten Geh- und Radweg - jeder kennt die unangenehme Situation sich dort als Fußgänger:innen (aber auch Radfahrer:innen) zu bewegen. Es kommt zweitweise zu einer starken Überlastung des Weges und ein Spazierengehen vor allem mit Kindern ist sehr gefährlich
Es geht hier nicht nur darum einen erholsamen, schönen Weg zum Spazierfahren zu haben, sondern der Weg entlang der B1 dient auch als Weg zur Arbeit, Schule oder Kindergarten
Es soll eine attraktive, schnelle und sichere Verbindung geben um rasch nach Wien oder Purkersdorf Zentrum zum Arbeiten oder Einkaufen zum kommen
Der Weg am Wienfluss wird auch von Anrainer:innen als Zufahrt genutzt und ist von seiner Beschaffenheit (Erde, Gatsch) absolut ungeeignet um rasch (sowie sauber und sicher) auf dem Fahrrad weiterzukommen
Um den bestehenden Radweg zu erreichen, müssen viele Anrainer:innen weiters zuerst an der B1 entlang gehen bzw. fahren, bis sie zu einer Brücke kommen - hier findet bereits eine hohe Gefährdung statt (z.B. gibt es im Bereich Sanatorium etwa 1m breite Wege, die sich Fußgänger:innen, Schüler:innen, Läufer:innen, Radfahrer:innen, Hundeausführer:innen, Rollerfahrer:innen, etc. teilen)
Und ganz wesentlich ist der finanzielle Aspekt: der Radweg an der Wienzeile erfüllt nicht die Förderkriterien des Landes Niederösterreich - hier ist es möglich mit einem Radweg auf der B1 eine Förderquote bis 80% zu erreichen, was dem Purkersdorfer Gemeindebudget nur gut tun kann. (Quelle: https://radkompetenz.at/4319/elf-radschnellweg-regionen-fuer-niederoesterreich/)
Für die Gestaltung der Wiener Straße ist doch das Land Niederösterreich und nicht die Gemeinde Purkersdorf zuständig?
Grundsätzlich fällt die Zuständigkeit für die Wiener Straße in den Bereich des Landes, wir möchten unseren Gemeindepolitiker:innen jedoch zeigen, wie wichtig dieses Thema für die Bevölkerung ist und dass wir uns von unseren gewählten Vertreter:innen mehr Einsatz für dieses Thema erwarten. Der Druck für solche Veränderungen muss von den Gemeinden ausgehen, die im Übrigen für die Begleitinfrastruktur (Geh- und Radweg) zuständig sind.
Die Förderung für die Radschnellverbindung auf der B1 muss explizit von der Gemeinde (bzw den betroffenen Gemeinden) angefragt werden. Die entsprechende Abteilung im Land macht dann eine Grobplanung. Das Abschieben dieses Themas auf die Zuständigkeit des Landes ist als Argument deshalb nur bedingt zulässig.
Gerade durch den geplanten Fahrradschnellweg ist hier aus unserer Sicht eine gute Möglichkeit gegeben, solche Themen anzusprechen und umzusetzen. Und auch das Land wird ein durch Unterschriften etc. dokumentiertes Anrainer:inneninteresse hoffentlich berücksichtigen.
Eure Visualisierungen schauen bereits sehr konkret aus. Was ist mit den Einfahrten, Parkplätzen und Abbiegespuren? Wäre eine andere Anordnung von Parkstreifen, Radweg und Grünstreifen möglich bzw. sinnvoller?
Die von uns vorgestellten Ideen sind als Denkanstoß und Beginn eines Dialogs zu sehen. Wir möchten erreichen, dass die Gemeinde beginnt die Wiener Straße als Stadtteil aktiv zu gestalten und nicht unkontrolliert wachsen zu lassen. Deshalb sind sämtliche Visualisierungen als Idee und Startpunkt zu sehen - wir sind fester Überzeugung, dass Expert:innen zugezogen werden müssen, um die Wiener Straße zu einem attraktiven und sicheren sowie durchdachten Stadtteil zu machen.
Was passiert mit den Parkplätzen, wenn ein Grünstreifen auf der Wiener Straße realisiert wird?
Wir sind dafür eine Fahrspur wegzunehmen, jedoch NICHT die Parkspur. Die Zahl der öffentlichen Parkplätze sollte deshalb nicht verringert werden
Wir möchten mit unserer Initiative einen Dialog über eine attraktivere und sicherere Wiener Straße starten - wir sind fest der Überzeugung, dass Verkehrs- und Straßengestaltungsexperten ein modernes Konzept entwerfen werden, das auf die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer Rücksicht nimmt und auch für Parkplätze ein angemessener Raum gefunden wird
Unserer Ansicht nach wird man die Wiener Straße Meter für Meter anschauen und Lösungen für die einzelnen Bedürfnisse erarbeiten müssen
Die Wiener Straße wurde in der Vergangenheit bereits rückgebaut - warum muss sie jetzt erneut rückgebaut werden?
Uns wird immer wieder gesagt, dass die Wiener Straße bereits einmal rückgebaut wurde. Nach unseren Informationen erfolgte dies in den 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es wurden damals Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h gemessen.
Ursprünglich (in den 1960iger Jahren) war die Wiener Straße als Zubringer für die Westautobahn gedacht und entsprechend ausgebaut worden. Doch dieser Plan wurde zum Glück für Purkersdorf nie realisiert. Die aktuelle 4-spurige Wiener Straße ist ein letztes Relikt dieses Plans. Die Umgebung der Wiener Straße hat sich in den letzten Jahren immer mehr zum Wohngebiet entwickelt und entwickelt sich weiter in diese Richtung. Es gilt nun auch die Straßeninfrastruktur entsprechend anzupassen – sprich mit einer Straßenbreite, Geschwindigkeitsbegrenzung und Fahrradwegen wie sie in Orts- und Wohngebieten üblich ist.
Der auf manchen Eurer Bilder gezeigte Bereich ist doch bereits in Wien? Das gehört ja nicht mehr zu Purkersdorf.
Die an der Grenze zwischen Purkersdorf und Wien angebrachten Ortsschilder sind leider nur teilweise richtig positioniert. Auf der linken Seite Richtung Purkersdorf fahrend beginnt Purkersdorf bei der Einmündung der Mooswiesengasse. Auf der rechten Seite beginnt Purkersdorf allerdings bei der Zufahrt zum Wienfluss. Am mobilen Stadplan der Stadt Wien → sieht man den Grenzverlauf schön.
Wer soll denn das alles finanzieren?
Die Finanzierung ist ein sehr wichtiges Thema. Die gute Nachricht ist hier, das das Land NÖ derzeit sehr stark zum Ausbau der Radinfrastruktur bekennt und diesen auch sehr stark fördert. Es wird hier von einem Gesamtfördervolumen von EUR 100 Mio. durch Land NÖ und den Bund gesprochen. Bis zu 80% der förderbaren Kosten werden übernommen. Es bietet sich somit aus unserer Sicht derzeit eine gute Gelegenheit für Purkersdorf günstig zu einer sicheren und attraktiveren Wiener Straße zu kommen.
Das Land hat diesen Willen auch in einigen Pressemitteilungen und Medienartikel bekundet wie zum Beispiel:
Ich höre immer wieder das Gerücht, ihr wollt aus der Wiener Straße eine Begegnungszone machen - stimmt das?
Das ist falsch.
Unser Konzept sieht vor:
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h statt der aktuellen 60 km/h. Das verursacht einen minimalen Zeitverlust auf dieser Strecke, reduziert aber den Anhalteweg um ca. 14 Meter!
Die Reduktion auf eine Fahrspur pro Richtung - damit wäre die Wiener Straße genauso ausgeführt, wie die allermeisten Bundesstraßen in vielen anderen Ortsgebieten auch.
Die frei werdende Fläche kann dann z.B. für den Radweg, den Grünstreifen und Parkplätze genützt werden.